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St.-Alban-Eck in BaselKlein, fein, aber nicht ganz günstig

Nach einer kurzen Phase des Leerstandes ist wieder Leben eingekehrt: Das St.-Alban-Eck.

Den vergangenen Herbst und Winter hindurch war dicht. In der schönen, alten Gaststube ging gar nichts mehr: Nachdem der Vertrag mit dem vorherigen Pächter gekündet worden war, blieb das Restaurant an der Ecke Malzgasse und St.-Alban-Vorstadt vorübergehend geschlossen.

Anfang Januar dann die erfreuliche Nachricht: Tobias Schaub, der Wirt des St.-Alban-Stübli, übernimmt ab dem 13. Februar 2024 das St.-Alban-Eck. Eine naheliegende Lösung, kann man da mit Fug und Recht sagen. Im Bericht der «Basler Zeitung» vom 8. Januar kündigte der neue Pächter eine «moderne Küche» mit einer «tollen Weinkarte» an. Wenn das nicht ein guter Grund für einen Besuch ist.

Bevor wir zum Kulinarischen kommen, das Sentimentale: Es tut einfach gut, wieder in dieses schöne, historische Eckhaus eintreten zu dürfen. In diese gemütliche Gaststube, die mit ihren Proportionen so zu gefallen weiss. Nicht betonkalt und riesig, sondern klein, gediegen und gemütlich. Mit alten Sichtbalken, mit einer Holzdecke und mit Mobiliar, das perfekt zu den Räumen passt.

Goldbrasse und Crevetten auf Paellareis.

Das St.-Alban-Eck ist sehr gut besucht bei unserem Besuch. Die Reservation an einem Freitagabend war zwingend, alle Tische sind besetzt. Er wolle mit einer «leichten, mediterranen Küche in erster Linie ein junges Publikum ansprechen», hatte Schaub im Januar seine Idee erklärt. Das ist ihm am Abend, als wir zu Gast sind, etwa zur Hälfte gelungen. Denn neben einigen jüngeren Gesichtern sehen wir durchaus ein paar ältere.

Die beiden Herren, die neben uns am Tisch sitzen, sind uns ein wenig voraus. Sowohl was das Alter angeht, als auch in Bezug auf die Menüfolge. Sie bekommen die vier Dessertvarianten präsentiert, während wir uns noch über die Speisekarte beugen. So viel sei schon verraten: Wir werden keine Nachspeise mehr mögen, haben aber mit grossen Augen bewundert, was da an Feingebäck alles zur Auswahl steht.

Perlhuhnbrust mit Bratkartoffeln und Peperonata.

Was die Vorspeise angeht, schwanken wir zwischen dem lauwarmen Spargelsalat (25 Fr.) und dem Carpaccio vom Rindsfilet (28 Fr.). Wir entscheiden uns für Letzteres und auch dafür, zu teilen. Was sich als weise erweist. Die Portion ist reichlich. Wir haben den «Ma Chérie» von Konrad Wines bestellt (Cabernet/Merlot), aber weder meiner Frau noch mir passt beim Kosten die Säure im Abgang. Ohne weiteres schlägt man uns stattdessen den «Long Now» von Pelissero vor (Nebbiolo/Barbera; 14 Fr. pro dl). Damit sind wir glücklich.

Meine Frau wählt als Hauptgang die Perlhuhnbrust an einer Honig-Feta-Sauce mit Rosmarinkartoffeln und Peperonata (45 Fr.). Ich entscheide mich für Goldbrasse und Crevetten mit Orangen-Krustentier-Jus auf Paellareis (49 Fr.). Diese Portionen sind genau so, wie wir uns das wünschen: nicht zu klein und nicht zu gross. Beides mundet uns. Der Koch, Raffael Weber, hat zuvor im St.-Alban-Stübli gearbeitet und beim nicht sehr weiten Umzug ins «Eck» – was werden es sein, vielleicht 60 Meter? – weder an Wissen noch an Können eingebüsst.

Wenn wir erstaunt sind, dann nur über das Preisniveau. Es tendiert eher gegen die Ansätze des «Stübli» als in Richtung einer jungen Klientel. Und für diese Preise dürfte es unseres Erachtens noch ein My raffinierter, spezieller sein. Hauptsache ist: Das «Eck» ist wieder offen – und der Poller davor steht. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Die hier aus aktuellem Anlass ergänzt werden muss. Der Poller wurde schon wieder umgefahren. Hier noch der Bildbeweis vom Dienstagmorgen:

Zum xten Mal stand er etwas Schwerem im Weg. Der Poller vor dem Restaurant St. Alban-Eck.
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