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Neueröffnung am PetersgrabenUkrainische Familie bringt Italianità ins Café Hebel

Oleksandr Rudometov, Paolo D’Incerto und Eldar Rudomotov wollen Italien ins kleine Café Hebel am Petersgraben holen.

Wenn der Espresso wie an einer italienischen Raststätte schmeckt, dann ist das ein Kompliment. Und zu finden neuerdings im Café Hebel am Petersgraben 24. Da, wo einst der deutsche Mundartdichter Johann Peter Hebel – Urvater von «Z’Basel an mym Rhy» – verkehrt haben soll, herrschte in den letzten Jahren Flaute.

Ausser zur Herbstmesse und an gelegentlichen Samstagsöffnungen blieben die Türen oft geschlossen.

Jetzt ist das kleine Lokal mit etwa 20 Sitzplätzen wieder in neuen Händen. Und dort soll das Dolce Vita gefeiert und gelebt werden – von einem ungewöhnlichen Trio.

Tiramisù – von ukrainischer Hand

Gastronom ist Paolo D’Incerto nicht, obwohl der Tessiner hobbymässig den Iuliano Caffè in Allschwil vertreibt, den er aus Italien bezieht. Der 47-Jährige ist in der Immobilienbranche tätig. Das Café Hebel hat er trotzdem übernommen. Und zwar, um einer ukrainischen Familie, die er im vergangenen Jahr kennen lernte und die er seither unterstützt, auch eine Wirkungsstätte zu bieten.

Vater Oleksandr Rudometov (53) steht im kleinen, aber feinen Lokal hinterm Tresen, bereitet Tiramisù und Espressi zu. «Wenn die Leute sagen, das Tiramisù meines Vaters schmecke wie in Neapel oder Sizilien, macht uns das natürlich stolz», freut sich Sohn Eldar (27). Schon bald soll auch er im Café Hebel angestellt sein.

Geplant sind italienische Spezialitäten: Neben Moretti-Bier und feinen Tropfen soll es wegen der fehlenden Küche eine einfache, aber qualitativ hochstehende Speisekarte geben. Panini, italienische Plättli und: «Bald kommt jemand vorbei, um uns beizubringen, wie man so richtig gute Arancini zubereitet», sagt D’Incerto beim Besuch vor Ort.

Dass es italienische und nicht ukrainische Spezialitäten gibt, liege daran, dass die Produktelieferung für Letzteres schwieriger sei. «Die italienische Kultur ist in der Ukraine sehr beliebt. Wir waren auch schon in Italien im Urlaub, und zusammen mit Paolo macht das einfach Sinn», sagt Eldar.

Interieur muss noch optimiert werden

Ein Inhaber und zwei Mitarbeiter ohne Gastro-Erfahrung: Kann das – trotz aller Motivation – klappen? Täglich müssten sie 300 Franken erwirtschaften, um alle Kosten zu decken, sagt D’Incerto. Das hält er für machbar. Trotzdem sei ihnen bewusst, dass sie sich ins Zeug legen müssten, um die Kundschaft zu sich zu holen. «Wir sind dankbar um jeden Gast.»

Rein optisch braucht es noch ein Stück, um die italienische Gemütlichkeit ins Café Hebel zu holen. Schönes, denkmalgeschütztes Gebälk beisst sich mit teils übernommenem Mobiliar. Nach und nach soll sich das ändern. «Wir haben noch viel vor. Bald kommt eine Vitrine, eine originale italienische Fleischschneidemaschine, neues Mobiliar und, und, und», sagt D’Incerto.

In erster Linie gehe es im neuen Café Hebel um viel Herz. Und alles mit Herz macht sich bezahlt.

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