Nur Barzahlung möglichDieser Lamborghini kommt in Liestal unter den Hammer
Erstmals versteigern die Baselbieter Behörden öffentlich einen Luxussportwagen. Das erfordert ein hohes Sicherheitsaufgebot.
Das Baselbieter Fundbüro und der Verwertungsdienst laden am Samstag zur Auktion. Unter den Hammer kommen rund 145 Velos, 4 Motorräder und 3 Autos. Der Katalog könnte einige Motorfans nach Liestal ziehen: Gleich zwei BMW und zwei Töffs der Marke Harley-Davidson stehen mit auf der Liste. Für das grösste Aufsehen dürfte aber ein weiteres Prunkstück sorgen. Als drittes Objekt wird ein Lamborghini 140 Gallardo aus dem Jahr 2008 versteigert.
Eine Premiere: «Es ist das erste Mal, dass wir einen Lamborghini – und überhaupt einen Luxussportwagen – so öffentlich auf Platz versteigern», sagt Berardino Barbati. Er ist Leiter Fundbüro und Verwertungsdienst bei der Baselbieter Sicherheitsdirektion (SID). «So hat jede Person die Möglichkeit, das Auto zu kaufen.» Bisher hätten bei Onlineversteigerungen beispielsweise nur Autohändler Zugriff auf solche Fahrzeuge gehabt. «Vor allem in der Pandemie konnte nur ein exklusiver Kundenkreis mitsteigern, da wir keine Gant machen konnten», erinnert er sich.
«Wir wollten auch Privaten ermöglichen, mit so einem tollen Auto Plausch zu haben. Ich will ausserdem schauen, wie das Interesse bei der Bevölkerung ist», sagt Barbati, der die Auktionen jeweils persönlich leitet. Er rechnet damit, dass viele Autoliebhaber am Samstag bei der Versteigerung dabei sein werden, auch solche von ausserhalb der Region.
Grosses Sicherheitsaufgebot
Wer auch immer die Versteigerung gewinnt: Der oder die Betreffende muss bar bezahlen. «Das ist bei öffentlichen Versteigerungen in der ganzen Schweiz so», erklärt Barbati. Es gibt aber eine Ausnahme. Sollte jemand einen Betrag über 100’000 Franken bieten, muss er 100’000 Franken in bar zahlen und den Rest via Bankinstitut – so will es das Gesetz. «Ich glaube aber nicht, dass jemand über 100’000 Franken bietet», sagt Barbati.
Die Behörden sorgen wegen der hohen Geldbeträge, welche die Mitbietenden am Samstag an die Oristalstrasse 100A bringen werden, für ein entsprechendes Sicherheitsaufgebot. «Die Polizisten sind anwesend – die, die man sieht, und die, die man nicht sieht», sagt Barbati. Trotzdem gebe es ein Restrisiko. «Es ist ja öffentlich, und jeder sieht, wer bietet.» Jedem, der mit einer hohen Summe anreist, empfiehlt er, zu zweit an die Gant zu kommen.
Erlös geht an den Kanton Aargau
Versteigert werden von den Behörden eingezogene Fahrzeuge aus den Kantonen Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Aargau und Bern. Der Erlös geht in die Kasse des jeweiligen Kantons. Beim Lamborghini klingelt diejenige im Kanton Aargau: Dort wurde das Fahrzeug beschlagnahmt.
Wer den Lamborghini ersteigert, kann damit gleich losfahren. Man habe die Batterie im Auto ersetzt, sagt Barbati. Der Sportwagen hat rund 55’000 Kilometer auf dem Tacho. Vergleichbare Modelle mit einem ähnlichen Kilometerstand wechseln derzeit für rund 80’000 bis 100’000 Franken den Besitzer.
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