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Hilfe aus PrattelnLehrstelle als Chance für Migranten

Eine Lernsituation in den Räumen von Zrächtcho in Pratteln. Auch Einzelcoaching soll zum Erfolg führen.

Mirjam Würth, die Geschäftsführerin von Zrächtcho Nordwestschweiz, spricht von einem grossen Erfolg. Über 88 Prozent ihrer Schützlinge würden die Berufslehre erfolgreich beenden. Das sei nicht selbstverständlich. Die Klientel von Zrächtcho setzt sich zusammen aus spätmigrierten Geflüchteten, die es nicht gewöhnt sind, in die Schule zu gehen. Sie sind als Erwachsene oder kurz vor dem Erreichen des Erwachsenenalters in die Schweiz eingereist.

«Neben ihrer eigenen Integration in den Arbeitsmarkt wirken sie so auch dem Fachkräfte- als auch Arbeitskräftemangel entgegen, insbesondere in Branchen wie dem Gesundheitswesen, dem Bau und dem Handwerk», so Würth.

Das staatlich akkreditierte Programm des Vereins mit Sitz in Pratteln nennt sich Supported Education für Geflüchtete (SEG). Der Zugang zur beruflichen Qualifikation soll durch intensives Einzelcoaching von geschulten Lerncoaches erleichtert werden. Dies helfe, bildungsrelevante Nachteile auszugleichen. «Systematisch unterstützte junge Migrantinnen und Migranten machen in der Berufsbildung grosse Fortschritte und schliessen erfolgreich ihre Lehre ab,» sagt Mirjam Würth.

Schweizweit seien vor Lehrbeginn im August 2024 noch 23’300 Stellen offen gewesen, davon 1240 im Baselbiet und in Basel-Stadt, 2000 gesamthaft in der Nordwestschweiz. «Wir könnten diese Lücken mit jungen Migrantinnen und Migranten füllen, denn diese wollen eine Ausbildung machen und sich hier in der Schweiz eine Zukunft aufbauen.»

Unterstützung gibt es auch im Umgang mit interkulturellen Fragestellungen in der Arbeitswelt und im Alltag. Dadurch könnten migrations- und fluchtspezifische Bildungshindernisse überwunden werden. Darunter versteht man Sprachdefizite, dass Geflüchtete zeitweise hoher psychischer Belastungen ausgesetzt waren, die Erfahrung allein unterwegs gewesen zu sein, ein Leben weiterhin in der eigenen Kultur und Sprache.

Eine entscheidende Rolle

Bildung, so Mirjam Würth, spiele eine entscheidende Rolle in der Integration. Der Erwerb eines Berufsabschlusses trage zur psychischen Gesundheit bei, indem er Identität durch Arbeit und gesellschaftliche Anerkennung fördere. Zudem erlaube sie ökonomische Unabhängigkeit und trage zu einer gleichberechtigten, offenen und interkulturellen Gesellschaft bei.

«Es gibt viele Menschen mit Fluchterfahrung in der Nordwestschweiz, die potenziell eine Lehre antreten könnten, aber aus verschiedenen Gründen nicht schaffen», sagt Karin Erny Hassan, stellvertretende Geschäftsführerin von Zrächtcho Nordwestschweiz. Mögliche Gründe könnten Lehrmeister sein, die fürchteten, dass Lehren nicht abgeschlossen würden oder Geflüchtete Angst hätten, die Berufsschule nicht zu schaffen.

«90 Prozent der hier her geflohenen Menschen wollen ihren Beitrag an unsere Gesellschaft leisten, sich von der Sozialhilfe ablösen und lassen sich, wenn sie es nicht allein schaffen, auch unterstützen», erzählt Mirjam Würth.

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