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Gewaltverherrlichung in ZeitungFCB-Fans leisten sich Fehltritt

Die Fans aus der Muttenzerkurve begrüssten am Sonntag gegen Luzern nach dem Verteilen ihres Organs ihre Mannschaft mit einer farbenfrohen Choreo.

Am Sonntag vor dem Super-League-Spiel gegen den FC Luzern standen Vertreter der Muttenzerkurve hinter den Eingangstoren des St.-Jakob-Parks und verteilten den Matchbesuchen fleissig den «Schreyhals», das Organ des harten Kerns des FC Basel.

Es ist dies eine kreative Zeitung, die von den kreativen Köpfen der Kurve seit Jahren produziert wird und die die zahlreichen Facetten der Basler Fankultur wiedergibt. Inzwischen ist der «Schreyhals» bei 75 Ausgaben angelangt.

Das aktuellste Exemplar jedoch hat einen Beitrag abgedruckt, der die Grenzen überschreitet. Das schreibt am Dienstag das Onlineportal «Prime News». Es geht um einen Text auf Seite 11, verfasst von einem Autor unter dem Pseudonym «Mamme Klingedaal».

Was dort zu lesen ist, ist teils schwere Kost, weil Gewalt verherrlicht wird. Beschrieben wird eine Begegnung mit einem YB-Fan, und das liest sich dann so: «Im Vollsprint erwischte meine Faust einen Wangenknochen unter einer schwarz-gelben Skimaske. Er fiel sofort zu Boden. Meine Handknochen: stabil. Ein wunderbar mächtiges Gefühl.» Und weiter: «Einer lag bewusstlos vor einem Hauseingang, hinter seinem Kopf war eine meterlange Spritzspur aus Blut zu sehen. Davor ein Basler, eine vo uns, stehend, mit vollgeblutetem Schuh. Stolz erzählte er, wie sein Fuss schmerzte, weil er dem Berner mit grosser Wucht in den Kopf getreten habe.»

Der FCB distanziert sich

Diese Zeilen sind nicht leicht verdaulich und nicht nachvollziehbar. Auch, weil sich die Kurve nach den Ausschreitungen im letzten Frühjahr beim Cuphalbfinal gegen die Young Boys in einem Statement von Derartigem distanziert hat. Man sei, heisst es in diesem Schreiben, «ab dem Ausmass der Gewalt» schockiert.

Nach dem Verteilen des «Schreyhals» hat auch der FC Basel auf den Inhalt dieses einen Textes reagiert. FCB-Mediensprecher Simon Walter sagt gegenüber «Prime News»: «Der Inhalt deckt sich nicht mit den Werten, für welche der Club steht.» Man sei jeweils darüber informiert, dass die Fanzeitung im Stadion verteilt werde. Aber: Über deren Inhalt wird der FCB als Veranstalter der Heimspiele nicht in Kenntnis gesetzt. Wohl auch, weil eine solche Grenzüberschreitung bis anhin nie vorgekommen ist, sondern der «Schreyhals» als konstruktiver Beitrag der Fanszene verstanden wird.

Der Kontrollmechanismus seitens Rotblau könnte in Zukunft aber ein anderer sein. Gegenüber «Prime News» sagt Walter: «Wir haben im Hinblick auf künftige Ausgaben des Schreyhals das Gespräch mit der Muttenzerkurve gesucht.»

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