Millionenschwere Verluste an Uni Basel«Das Defizit ist alarmierend und langfristig nicht tragbar»
Das Basler Bildungsinstitut schreibt weiter rote Zahlen. Nun werden die Trägerkantone zur Kasse gebeten.
Die Universität Basel hat im Geschäftsjahr 2023 ein Defizit von 13,4 Millionen Franken verzeichnet. Grund sind die Teuerung und reduzierte Tarife. Im Vorjahr hatte das Defizit noch 23,7 Millionen Franken betragen.
«Wir begleiten diese Entwicklung mit grosser Sorge», sagt der Mediensprecher der Universität Basel, Matthias Geering, am Donnerstag auf Anfrage dieser Redaktion. «Das Defizit ist alarmierend und langfristig nicht tragbar», sagt Geering. Er führt den Verlust auf eine strukturelle Unterfinanzierung der Universität zurück. Einerseits durch die Teuerung, die massiv eingeschlagen habe, und anderseits, weil die Unterstützung durch die Trägerkantone nicht an die aktuellen finanziellen Rahmenbedingungen angepasst werden konnte.
Die unvorhergesehenen Mehrkosten und Ertragsausfälle seien im vierjährigen Globalbeitrag an die Universität nicht vorgesehen gewesen, heisst es in der Medienmitteilung der Universität Basel. «Wir stehen mit beiden Trägerkantonen im engen Austausch», sagt Geering. Nur so könne man die nachhaltige Finanzierung des Bildungsinstituts sichern.
Abbau von Reserven nötig
Die beiden Trägerkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft finanzierten die Uni im Jahr 2023 zusammen mit 338,9 Millionen Franken. Der Bund steuerte 97,8 Millionen Franken bei. Weitere 72,6 Millionen Franken kamen von Kantonen, die Studierende nach Basel schicken, wie es weiter heisst. Allerdings musste die Universität Basel auch da Abstriche machen: «Für die gleiche Anzahl Studierender erhält die Universität Basel neu weniger Geld.»
Die Unterfinanzierung kompensiert die Universität in der laufenden Leistungsperiode durch den Abbau von Reserven, wie es im Geschäftsbericht heisst. Dies könne aber nur eine Übergangslösung sein, lässt sich Beat Oberlin, Präsident des Universitätsrates, im Bericht zitieren.
Die Studiengebühren, die über die Jahre leicht erhöht wurden, hätten laut Geering nur eine geringe Auswirkung auf das Jahresergebnis. Zwar verzeichnete die Universität Basel im Herbstsemester 2023 einen Anstieg an Studierenden – «wir würden uns freuen, wenn es noch mehr wären».
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