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Stadtentwicklung Auf dem Areal Dreispitz Nord plant Basel futuristisch

So soll das Areal Dreispitz Nord in ungefähr zehn Jahren aussehen. Die Güterstrasse (Bildmitte) führt künftig ins Areal hinein.

Die Referenten wählten die wärmsten Worte, präsentierten die kühnsten Entwürfe, zeigten die schönsten Visualisierungen. Am Mittwoch stellten Vertreter der Christoph-Merian-Stiftung (CMS), der Genossenschaft Migros Basel (GMB) und des Bau- und Verkehrsdepartements (BVD) ihre weiteren Pläne zur Verwandlung des Areals Dreispitz Nord in ein neues Stadtquartier vor. Sie sagten, das Projekt sei ein «städtebauliches Prunkstück» und vom Konzept her schlicht «genial» (GMB-Präsident Werner Krättli). Es habe «Pioniercharakter» (CMS-Direktor Beat von Wartburg). Und es sei, da nicht nur verdichteter Wohnraum, sondern auch neue Grünflächen entstehen würden, «beispielhaft» (BVD-Vorsteher Hans-Peter Wessels).

Das Gelände liegt zwischen Münchensteiner-, Reinacher- und Dornacherstrasse, wo sich der M-Park und der Obi-Baumarkt befinden. Es wird sein Gesicht mittelfristig völlig verändern. Drei runde Hochhäuser werden bis 151 Meter hoch in den Himmel ragen. Zusammen mit sieben kleineren Häusern sollen so 800 neue Wohnungen entstehen. «Ein ansehnlicher Teil der Wohnungen wird preisgünstig sein», versprach Hans-Peter Wessels.

Herzog & de Meurons Handschrift

Ein künstlicher, begrünter Hügel markiert den Punkt, an dem die Güterstrasse künftig ins Areal hinein verlängert wird. Das Migros-Einkaufszentrum bleibt am selben Ort wie heute. Es wird aber nicht nur äusserlich anders aussehen, sondern auch im Innern: Der Obi-Baumarkt wird integriert. Und – als Schweizer Premiere – zuoberst wird ein Schulhaus für Sekundarschüler erstellt. Die Idee dazu hatte das Architekturbüro Herzog & de Meuron, das auch für das Design der drei Hochhäuser verantwortlich zeichnet.

Der heutige M-Park wird sein Gesicht völlig verändern. Der Obi-Baumarkt und Parkplätze werden im Gebäude integriert. Zuoberst steht ein Schulhaus für Sekundarschüler.

Während in den unteren Etagen des Migros-Gebäudes also Menschen in Regalen wühlen, werden künftig zuoberst 600 Jugendliche ihre Nasen in Schulbücher stecken. Für Erziehungsdirektor Conradin Cramer ist die Sekundarschule eine perfekte Ergänzung zur geplanten Primarschule am Walkeweg, nicht weit entfernt vom Dreispitz Nord. Zusätzlich geplant ist auf dem Gelände auch eine Dreifachturnhalle.

Im Stadtquartier entstehen auch neue Plätze. Als Hommage an das Ehepaar Christoph und Margaretha Merian und die CMS als Grundeigentümerin des gesamten Terrains entsteht die Margaretha-Merian-Anlage. Sie wird so gross werden wie die Elisabethenanlage. Und im Gedenken an Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler und seine Ehefrau Adele soll auf dem Dach des Migros-Gebäudes das Adele-Duttweiler-Feld zum Flanieren und Verweilen einladen. «Damit wird Leben und Wohnen im Gundeli noch attraktiver», wirbt die CMS für die neuen Grünanlagen.

700 neue Auto-, 4000 Veloparkplätze

Dreispitz Nord das bedeutet nicht nur Wohnungen für 1400 Einwohner, sondern auch Cafés, kleine Geschäfte, Büros, Gewerbeflächen sowie ein Quartierzentrum an der Reinacherstrasse. Es werden also nicht nur Kunden der Migros sowie Mieter, sondern viele andere Menschen ein und aus gehen. Da stellt sich die Frage: Wie sieht es eigentlich mit den Parkplätzen aus?

Bei der Kreuzung Reinacher-/Güterstrasse öffnet sich das Areal. Markant ist die künstliche Rampe, die zum Schulhaus hinaufführt.

Grundsätzlich sei die Planung auf «autoarmes Wohnen» ausgerichtet, sagte Lukas Faesch, Präsident der CMS-Stiftungskommission. Die Devise der Planer lautet denn auch: «Dem Langsamverkehr Vorrang geben». Es entstehen neue Velo- und Fusswege. Die heute bestehenden 500 Parkplätze von Migros und Obi werden in den neuen Migros-Komplex integriert. Bewohner der Türme können ihre Autos in drei Parkhäusern versorgen, die ober- und unterirdisch erstellt werden. Die Zufahrt erfolgt von den umliegenden Strassen aus, das Areal selber wird darum autofrei. Unterm Strich gibt es zusätzlich zu den heutigen Migros-Parkplätzen rund 700 weitere Parkplätze; insgesamt stehen also etwa 1200 Plätze zur Verfügung. Zweiradfahrer werden allerdings mehr verwöhnt: Für sie sind 4000 Veloparkplätze vorgesehen.

Alles in allem wirkt das Grossprojekt geradezu futuristisch. Doch noch ist alles Papier. Als nächste Schritte stehen 2021/2022 die Verabschiedung eines konkreten Bebauungsplans durch die Regierung und den Grossen Rat an. Gebaut wird frühestens ab 2025.

Zur Dornacherstrasse hin wird das Areal Dreispitz Nord geöffnet.