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Kommentar zum FeldhasenRettet den Osterhasen!

Hase auf dem Sprung in eine ungewisse Zukunft.

Manchenorts in der Schweiz hoppelt der Feldhase zwar immer noch relativ häufig über unsere Wiesen. Doch durchschnittlich leben zumeist nur noch drei Feldhasen auf einem Quadratkilometer. Zum Vergleich: In den 1960er-Jahren tummelten sich stellenweise 20-mal mehr Hasen auf der gleichen Fläche. Dies geht aus dem neuen Atlas der Säugetiere hervor. Damit der Feldhase bei uns wieder zu Hause sein kann, braucht es eine umwelt- und naturverträgliche Landwirtschaft.

Die frühesten Belege eines Osterhasen gehen auf protestantische Autoren im 17. Jahrhundert zurück. Warum ausgerechnet dem Feldhasen die Fähigkeit des Eierbringens zugeschrieben wird, steht aber nicht genau fest. Vermutlich hat es mit seiner hohen Fruchtbarkeit zu tun. Denn eine Häsin kann es pro Jahr auf sieben Würfe mit 2 bis 4 Jungen bringen. Obwohl Feldhasen deshalb oft auch als «Fruchtbarkeits-Bunny» herhalten müssen, sieht es bei der Populationsdichte der Tiere letztlich ganz anders aus: In der Schweiz und in Europa steht die Art mit den langen Ohren mittlerweile auf der Roten Liste.

«Die Jungtiere sind fast die ganze Zeit mutterseelenallein.»

Viele junge Hasen sterben durch Mähmaschinen. Denn die Häsin gebärt wie eh und je auf nacktem Boden, häufig mitten irgendwo in einem Gras- oder Getreidefeld, ohne jeglichen Schutz durch einen Bau. Dort sind die Jungtiere fast die ganze Zeit mutterseelenallein. Nur für ein paar Minuten kommt die Häsin zum Säugen vorbei, um ihren Nachwuchs nicht zu gefährden und Raubtiere auf die Fährte zu bringen. Eigentlich kämen die Kleinen zwischen den hohen Stängeln oder Halmen dort gut zurecht, wenn man sie während dieser Zeit in Ruhe lassen würde. Meist merkt es ein Landwirt auch gar nicht, wenn er sie mit den grossen, schweren Maschinen aus Versehen überfährt. Denn am Anfang sind sie kaum grösser als eine Maus.

Um die Zukunft des beliebten «Osterhasen» nicht noch weiter zu gefährden, muss in der Landwirtschaft ein Umdenken erfolgen. Wenn es zum Beispiel genug naturbelassene Grünstreifen zwischen den Äckern gibt, verbessern sich die Überlebenschancen der Jungen deutlich. Denn die Häsinnen suchen solche Brachflächen auf, weil sie ein sicherer Rückzugsort für die Jungtiere sind und eine grosse Auswahl an Pflanzen zum Fressen bieten.

Kontrolle mit Drohnen

Nur wenn Bauern mit Naturschützern zusammenarbeiten, lassen sich innovative Lösungen zum Schutz der Feldhasen finden. Bei Rehkitzen funktioniert dies vielerorts schon recht gut. Um sie vor dem Tod durch die Maschinen zu bewahren, fliegt man zum Beispiel vor der Mahd die Felder mit Drohnen ab, auf denen Wärmebildkameras installiert sind. Hat man ein Kitz auf dem Boden entdeckt, wird es von dort verscheucht.

Bei den Junghasen sind diese Methoden aufgrund ihrer geringeren Grösse viel schwieriger durchzuführen. Deshalb sollte man vermehrt auf eine extensive Landwirtschaft setzen, wo es genug Platz für Blühstreifen etwa mit Klatschmohn oder Kornblumen hat, die ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot bieten. Neben den legendären Feldhasen könnten von solchen Massnahmen auch viele andere heimische Tierarten, darunter bedrohte Wiesenvögel wie die Feldlerche, aber auch Bienen und andere Insekten profitieren.

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