Damit endet die 130. Mitgliederversammlung des FC Basel 1893. Weitere Wortmeldungen gibt es nicht mehr und die meisten Anwesenden freuen sich nun auf Apéro. Einen ausführlichen Bericht zu diesem Abend finden Sie später auf bazonline.ch sowie in der morgigen Ausgabe der Basler Zeitung.

Hier nochmal die wichtigsten Abstimmungen des Abends im Überblick:

Verwaltungsrat:

Verwaltungsrats-Präsidium:

Die Wahlergebnisse der Mitglieder ändern selbstverständlich nichts an der bisherigen Konstellation, immerhin sind alle Verwaltungsräte der AG bestätigt worden. Trotzdem sind insbesondere die Abstimmungswerte an die Adresse von David Degen ein Denkzettel. Nachdem er im letzten Jahr noch einen Wert von über 95 Prozent erreichte, ist dieser Wert nun deutlich gesunken. In seinem Amt als Präsident der FC Basel 1893 AG haben ihn nur 76,1 Prozent der Mitglieder bestätigt.

Es wird erneut über David Degen abgestimmt, dieses Mal in dessen Funktion als Präsident der FC Basel 1893 AG. Erneut wird Degen von den Mitgliedern klar gewählt und in seinem Amt bestätigt, es gibt aber erneut Gegenstimmen (168) und Enthaltungen (107).

Dan Holzmann, Andreas Rey sowie Ursula Rey-Krayer werden von den Mitgliedern ebenfalls gewählt. Auch dort gibt es jeweils Gegenstimmen sowie Enthaltungen aus den Reihen im Saal.

Jetzt es geht um die Wahlen des Verwaltungsrats der FC Basel 1893 AG. Zuerst geht es darum, ob die Delegierte des Vereins David Degen in den Verwaltungsrat wählen soll. Dies bestätigen die Mitglieder, Degen erreicht das absolute Mehr. Allerdings gibt es ingesamt 122 Mitglieder, die sich gegen Degen aussprechen. 93 weitere Mitglieder enthalten sich – darunter ist auch Vorstandsmitglied Dominik Donzé.

Mirko Brudermann betritt die Bühne und präsentiert die Jahresrechnung 2023 der FC Basel 1893 AG. Er erklärt das, was schon länger bekannt ist: Dank Transfereinnahmen in Höhe von 55 Millionen Franken konnte im Geschäftsjahr 2023 die magische Grenze von 100 Millionen Franken Umsatz geknackt werden. Auf der anderen Seite ist jedoch auch der Aufwand um 22 Millionen Franken gestiegen.

Unser Text zu den Finanzen: FCB veräussert Transfer-Einnahmen, Besitzer brauchen ihr Portemonnaie

Auch bei der Abstimmung über den Lagebericht gibt es einen Antrag eines Mitglieds: Es soll über den Lagebericht 2023 der FC Basel 1893 AG an diesem Abend kein Beschluss gefasst werden. Aber auch hier ist die Wahl der Mitglieder deutlich: Sie lehnen den Antrag des Mitglieds klar ab und geben der Delegierten den Auftrag, den Lagebericht zu genehmigen.

Nach der kurzen Rede von Tobias Adler fallen die Abstimmungen der Mitglieder deutlich aus: Die Anträge der beiden Mitglieder werden abgelehnt. Es gibt aber durchaus auch einige blaue Karten, als es um die Zustimmung der Anträge geht: 73 Mitglieder sprechen sich für die Einsicht in die Akten aus.

Vereinsvorstand Tobias Adler äussert sich zu den Anträgen der Mitglieder. Er sagt, dass das gewählte Vorgehen dem Motto «mit Kanonen auf Spatzen» entspreche. Er erklärt, dass es einen guten Austausch mit dem Holding-VR gegeben habe. Man haben dem Vorstand des Vereins die Pläne dargelegt und Einsicht in die Akten gewährt. Es handle sich zudem nicht um einen Verstoss gegen Statuten oder Gesetze. Darum empfiehlt der Vorstand, die beiden Anträge der Mitglieder abzulehnen.

«Jetzt wird es wieder formeller», sagt Carol Etter. Es geht nämlich um die Wahlen im Hinblick auf die FC Basel 1893 AG. Dazu sind im Vorfeld zwei Einträge von Mitgliedern eingegangen.

Beide Eingänge beantragen Einsicht in gewisse Dokumente der AG und fordern eine Sonderprüfung. Diese Forderungen aus dem Kreis der Mitglieder beziehen sich ganz eindeutig auf die Geschichten der vergangenen Wochen, als die Besitzerschaft sich zu mehreren Aktiengesellschaften sowie Beteiligungen an Unternehmen geäussert hat.

Es wird nun drei verschiedene Abstimmungen geben. In einem ersten Schritt geht es um «Anträge auf Auskunft gegenüber dem Verwaltungsrat der FCB AG». In einem zweiten Schritt geht es um eine «Sonderuntersuchung anlässlich der GV der FCB AG». Und bei der dritten Abstimmung geht es um den «Antrag, bei Gericht die Anordnung einer Sonderuntersuchung zu verlangen».

Es folgt ein Punkt, der nicht auf der Traktanden-Liste steht: Das FCB-Museum. Der Historiker Benedikt Pfister, bestens bekannt aus dem «Didi Offensiv», stellt das Projekt auf der Bühne vor.

Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von Menschen und Organisationen, die sich mit dem FC Basel und dessen Geschichte beschäftigen. Allerdings soll es bald auch ein Ort werden, an dem man genau diese Geschichte aktiv erleben kann: Das FCB-Museum wird in unmittelbarer Nähe des Stadions seine neue Heimat finden.

Zwei Drittel von den benötigten 3,6 Millionen Franken sind bereits zusammen und die ersten Bauarbeiten können nun in Angriff genommen werden. Bis zur Eröffnung wird es aber noch mehrere Jahre dauern.

Vereinsvorstand Tobias Adler betritt die Bühne und nimmt nun die Ehrungen vor. Dabei handelt es sich um die Freimitglieder sowie die im vergangenen Jahr leider verstorbenen Mitglieder des Vereins.

Reto Baumgartner ist seit 2020 Präsident des Vereins. Er stellt sich auch jetzt wieder zur Verfügung und wird mit grossem Mehr wiedergewählt. Auch Carol Etter wird deutlich als Delegierte in der AG wiedergewählt. Letztlich wird noch die Revisionsstelle gewählt. PwC Basel wird auch im kommenden Jahr die Revision durchführen.

Nach den Abgängen von Benno Kaiser und Dominik Donzé empfiehlt der Vorstand den Mitgliedern nun die Wahl von zwei neuen Frauen: Nicole Leuthardt und Andrea Häner-Roth.

Nicole Leuthardt ist COO und Partnerin von «fadeout», einer Basler Kommunikations-Agentur, die seit vielen Jahren Vereinsmitglied ist. Sie möchte dabei helfen, das Ziel von 10’000 FCB-Mitgliedern zu erreichen. Andrea Häner-Roth ist vielen bestens bekannt durch ihre jahrelange Tätigkeit als Medienverantwortliche und als Beauftragte für Club-Kultur.

Sowohl Leuthardt als auch Häner-Roth werden von den Mitgliedern mit grosser Mehrheit in den Vorstand gewählt, der nun aus drei Männern und drei Frauen besteht.

Jetzt wird gewählt: Vorstand, Präsident, Delegierte des Vereins sowie die Revisionsstelle.

Die bisherigen Vorstandsmitglieder – Tobias Adler, Edward Turner, Carol Etter sowie Reto Baumgartner – werden mit jeweils grosser Mehrheit wieder in den Vorstand gewählt.

Dominik Donzé tritt nach 15 Jahren im Vereinsvorstand zurück. In dieser Zeit hat er mehrere Clubführungen und verschiedene Epochen erlebt. Über seine Zeit im Verein und seine Gründe für den Abgang spricht Donzé im Interview mit der BaZ. Präsident Baumgartner dankt dem 46-Jährigen für dessen Einsatz und «Herzblut» in den vergangenen Jahren: «Ich werde dich vermissen und vielen Dank für dein rotblaues Herz!»

Unter Interview: «Der Verein ist das Herzstück des FC Basel»

Jetzt geht es um die Mitgliederbeiträge, die – wie an jeder Generalversammlung – festgesetzt werden. Es soll jedoch keine Änderungen geben: Für Erwachsene wird der Beitrag weiterhin 100 Franken kosten.