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Manger et Boire hat neue BesitzerLinke Idealisten ersteigern Beiz am Barfi

Kevin Buser ersteigerte das Manger & Boire zum Mindestbetrag. Er plant, die Liegenschaft an die noch zu gründende Genossenschaft Manger weiterzugeben.

Die Versteigerung des Restaurants Manger & Boire im Basler Ganthaus dauerte am Donnerstag nicht lange. Bereits der erste Bieter erhielt den Zuschlag für die stadtbekannte Beiz – für den Mindestbetrag von 940’000 Franken. Der Wert des Gebäudes an der Gerbergasse 81 beträgt gemäss konkursamtlicher Schätzung 1,2 Millionen Franken.

Die Liegenschaft geht somit im Baurecht neu an Kevin Buser. Vorerst. Denn Buser konnte zwar vor Ort die geforderte Anzahlung von 150’000 Franken leisten. Den Restbetrag, der am 19. Januar 2024 fällig sein wird, hat er nicht, wie er auf Anfrage sagt.

Buser beabsichtigt allerdings auch nicht, das Wohnhaus mit Restaurant zu behalten. Vielmehr soll es in die Hände der offiziell noch zu gründenden Genossenschaft Manger übergehen. Deren künftige Mitglieder haben zwar bereits einige Pläne für das Manger & Boire – es soll auf jeden Fall ein Restaurant bleiben. Wer Wirtin oder Wirt werden soll, ist aber noch offen. Und es fehlt an Geld. Man sei mit Banken «im Gespräch». Zudem suchen sie weitere Mitglieder, die sich via Genossenschaftsschein einkaufen können.

«Das Restaurant soll als Ausgleich für faschistoide Kräfte dienen.»

Kevin Buser, neuer Besitzer des Manger & Boire

Und was, wenn Buser oder die Gesellschaft die nötigen Mittel nicht aufbringen können? «Dann geht die Liegenschaft halt zurück ans Ganthaus, und ich versuche es nochmals», so Buser. Die 150’000 Franken, die er bereits zahlen musste, würde er in diesem Fall verlieren.

Kevin Buser ist es wichtig, dass der «gleiche Geist wie früher am Ort weiterlebt, dass es ein Ort für Philosophie und Kunst» bleibt. Das Restaurant solle auch als Ausgleich zu «faschistoiden Kräften» in der Umgebung dienen. Buser arbeitete gemäss eigenen Angaben bis 2014 in der Küche des Manger & Boire. Heute ist er als Gärtner in Basel tätig.

Genossenschaft will «Stadt-Land-Kreislauf» aufbauen

Die Genossenschaft, deren Mitglieder künftig zusammen über die Gestaltung des Betriebes entscheiden sollen, will einen «Stadt-Land-Kreislauf» aufbauen. Aus jurassischen Bauernhöfen in Réclère, Courgenay und Charmoille sollen Obst, Gemüse und Pilze nach Basel geliefert werden. Was im Manger & Boire nicht gebraucht wird, wird auf Märkten in Basel verkauft. Überreste könnten fermentiert werden. Oder schlussendlich als Kompost zurück in den Jura verfrachtet werden.

Teil des Konzepts ist auch die Pilzzucht inklusive Labor in Grellingen. Auf die Frage, wann und wieso er sich für den Kauf des Restaurants am Barfüsserplatz entschieden habe, antwortet Buser entsprechend: «Bei einer Pilzmeditation.» Er hofft, das Manger & Boire so bald wie möglich wiedereröffnen zu können, «vielleicht zuerst unter dem Vereinsmantel und auf Kollektivbasis». Buser kann sich durchaus vorstellen, dass auf den Karten künftig Richt- statt Fixpreise stehen.

Zunft verzichtet auf Vorkaufsrecht

Im Ganthaus anwesend waren auch zwei Mitglieder der Baurechtsgeberin, der E.E. Zunft zu Rebleuten. Die Zunft verzichtete auf ihr Vorkaufsrecht. Auf Anfrage sagten die Vertreter, dass der Betrieb eines Gastrobetriebes nicht die Aufgabe einer Zunft sei. Man habe aber schon mal den Vertragspartner kennen lernen wollen.

Das Restaurant Manger & Boire ist in Basel stadtbekannt. Die Corona-Pandemie überlebte die Beiz am Barfüsserplatz leider nicht.

Kevin Buser beziehungsweise die Genossenschaft Manger müssen der Zunft jährlich einen Baurechtszins entrichten. Der derzeitige Baurechtszins beträgt 53’500 Franken pro Jahr, er ist vorschüssig per 30. Juni und 31. Dezember jedes Jahres zu bezahlen.

Restaurant überstand Corona nicht

Im Baurecht gehörte die Liegenschaft zuvor der Gesellschaft Manger & Boire Bühler AG. Diese ging im März 2021 in Konkurs. Das Restaurant überstand die Corona-Pandemie nicht. Seither stehen sowohl das Lokal wie auch die Wohnung im Dachgeschoss leer.

Einst befand sich in der Liegenschaft das Familiengeschäft Tee-Manger. Der letzte Eigentümer des Teeladens, Max Manger, starb 1992. Er überliess die Liegenschaft der Zunft zu Rebleuten.

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