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Mamablog: Superhelden Oma und OpaEine Ode an die Grosseltern

Selbst Gärtnern macht bei Oma und Opa Spass.

Da stehen sie, warten schon auf uns: «Umiiiii! Opaaaaa!», ruft die Grosse ihnen aufgeregt entgegen, bevor sie ihnen einen Moment später in die Arme springt. Der Kleine rudert jauchzend mit den Armen, sobald er sie sieht. Auch sie strahlen – genau wie wir. Und in diesem Moment wird mir bewusst, wie froh ich bin, dass wir sie nicht nur als Eltern, sondern auch als Grosseltern erleben dürfen.

Brückenbauer

Aber was macht Umi, Opa und Meme so besonders? Ich habe meine Grosse gefragt, und ihre Antwort war einfach: «Ich hans det immer lustig. Mir baschtlet, chönd mitem rote Auto umesause, gönd go Eseli riite und tanzed alli zeme.» Ich gebe zu, da kann ich nicht mithalten. Muss ich auch nicht. Unsere Eltern nutzen jede Gelegenheit, sich den Kleinen zu widmen, ihnen zuzuhören, egal wie wirr die Geschichten auch sein mögen. «Ich han denn am Loi gseit, dass s Nilpferd gemein gsi isch, aber s Natel het glüte», höre ich meine Tochter erzählen und wundere mich über die interessierten Blicke meines Vaters, als gäbe es gerade nichts Spannenderes auf der Welt. Seine volle Aufmerksamkeit gilt dem Moment, alles andere rückt in den Hintergrund. Diese Fähigkeit, im Hier und Jetzt zu leben, fehlt uns Eltern oft im hektischen Alltag.

Unsere Eltern bauen Brücken zwischen uns und unseren Kindern, wenn wir mal wieder die Geduld verlieren. Sie springen ein, wenn die Kleinen krank sind – gefühlt jede zweite Woche – und ermöglichen es uns, unseren Verpflichtungen nachzugehen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Sie entlasten uns, sind aber viel mehr als nur ein Back-up. Wenn uns alles über den Kopf wächst, etwa dann, wenn mein Mann oder ich krank sind, kommt es vor, dass wir mit Sack und Pack vor ihrer Tür stehen, um für das Wochenende bei ihnen zu bleiben. Sie bewahren liebevolle Familienrituale und führen sie fort, so etwa der jährliche Ausflug zu den «Singchläusli» an der Bahnhofstrasse oder das gemeinsame Kekse-Ausstechen, sobald der erste Mailänderli-Teig seinen Weg in die Migros gefunden hat. Ich frage mich, ob ich diese Traditionen eines Tages auch weiterführen werde.

Zeit für Besonderes

Ihre Rolle ist anders, aber nicht weniger tragend. Sie können Gelassenheit bewahren, wenn wir Eltern vielleicht in Sorgen versunken sind. Sie lassen die Kinder auch mal mit schwarzen Füssen und einem Bauch voller Süssigkeiten spät ins Bett gehen – eine Freiheit, die im normalen Alltag selten Platz findet. Meine Tochter verhaspelt sich jedes Mal vor Aufregung, wenn sie von den Ferien mit Umi und Opa im Alpaca-Hotel erzählt oder sich ans Maskenbasteln bei Meme zurückerinnert. Ihre Grosseltern nehmen sich bewusst Zeit für Dinge, für die bei uns wenig Raum ist.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als Kind nach Streitereien mit meinen Eltern mein geflochtenes Köfferchen packte und auszog – nur um mich dann im Garten zu verstecken, bis es mir zu kalt wurde. Bei meinen Kindern bin ich ziemlich sicher, dass sie in solchen Fällen bei unseren Eltern Unterschlupf finden werden. Ich wünschte, alle Kinder hätten einen solchen Zufluchtsort – egal, was vorgefallen war, egal, um welche Uhrzeit. Einfach zu wissen, dass jemand da ist, der Tür und Arme ganz weit offenhält. Ja, es braucht vielleicht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen, aber manchmal sind es gerade diese besonderen Dorfbewohner, die den Unterschied machen.