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5 Gründe für KalabrienItalien in seiner ursprünglichen Form

Süditalienisches Paradies für Strandferien: Kalabrien bietet 780 Kilometer Küste – etwa in Crotone. 

Kalabrien ist der ärmste Landstrich Italiens, und der Tourismus entwickelt sich erst sachte. Die meisten Gäste stammen aus Italien; nur jeder Sechste kommt aus dem Ausland, vor allem aus Deutschland und der Schweiz. Genau das macht den Reiz Kalabriens aus: Ausser im Juli und August erlebt man hier pures Italien fast ohne Touristen. Und das, obwohl von Mai bis Oktober im Durchschnitt weit mehr als 20 Grad gemessen werden. Hier sind fünf Gründe für eine Reise an die Spitze des italienischen Stiefels.

Malerische Anreise

Das beste Süditalien-Gefühl stellt sich ein, wenn man mit dem Zug anreist. Besonders malerisch ist der letzte Teil der Fahrt von Salerno bis Lamezia Terme oder ganz hinunter nach Reggio di Calabria. Immer wieder öffnet sich das Panorama. Unendlich lange Strände, freie Blicke auf das azurblaue Meer: So stimmen wir uns schon vom Zugfenster aus auf die Ferien ein.

Eine zunehmend populäre Alternative ist die Reise im Camper oder Wohnmobil. Gerade in der Nebensaison finden sich traumhafte Plätzchen, wo man in der freien Natur campieren kann. Wer den Mut zum wilden Camping nicht aufbringt, dem stehen zahllose Campingplätze zur Verfügung.

Einsame Traumstrände

Mit 780 Kilometern Küste, umspült vom Tyrrhenischen Meer im Westen und vom Ionischen im Osten, ist Kalabrien ein Paradies für Strandferien. Einige der spektakulärsten Badestrände erwarten uns an der Westküste: In der zerklüfteten, felsigen Landschaft rund um Capo Vaticano verstecken sich lauschige Sandbuchten. Selbst in der Hochsaison findet man hier am kristallklaren Meer ein Plätzchen. In der Nebensaison aber ist man fast allein.

Es gibt traumhafte Buchten und Strände zu entdecken.

Grotticelle und Zambrone mit ihren kleinen Strandbeizen und Supermärkten sind im Juli und August sehr populär und mit Liegestühlen, Sonnenschirmen, Surfbrettern und anderem Sportgerät übersät.

Der Capo Vaticano, umspült vom Tyrrhenischen Meer.

Auf der Ostseite, am Ionischen Meer, erinnert der unendlich lange Strand von Crotone an die Copacabana. Kinder spielen Fuss- und Beachvolleyball. Die Strände an diesem Küstenabschnitt, neben Crotone auch Marina di Strongoli, Capo Colonna oder Torre Melissa mit ihrem weichen Sand und dem ruhigen, sauberen Wasser gehören zu unseren Favoriten.

Städte voller Geschichte

Kalabrien liegt an einer strategisch wichtigen Stelle im Mittelmeer und wurde in seiner Geschichte immer wieder erobert. Es gab Hungersnöte und Erdbeben, Aufstände und Massenemigration Richtung Norden. Die bewegte Vergangenheit prägt die Städte bis heute. Zum Beispiel die Universitätsstadt Cosenza. Hier besuchen wir die fast 1000 Jahre alte Kathedrale mit mehreren Königsgräbern und die mächtige Festung hoch auf einem Hügel.

Wir lassen uns auf dem Corso Mazzini treiben, einer kilometerlangen Fussgängerzone mit Geschäften, Cafés und Restaurants. Schliesslich setzen wir uns ins berühmte Gran Caffè Renzelli, eine mehr als 200 Jahre alte Institution. Ein Kellner mit weisser Schürze serviert einen Bitter.

Tropea: Beliebter Ferienort mit charmanter Altstadt.

Tropea, rund 120 Kilometer südlich von Cosenza an der Westküste, ist das bekannteste kalabrische Fotosujet. Die Stadt liegt auf einer Felsenterrasse, die senkrecht zur Marina und zu einem Sandstrand abfällt. Zwar ist Tropea ein beliebter Touristenort; trotzdem hat die Altstadt ihren unnachahmlich italienischen Charme behalten, dieses Gewusel in den engen Gassen, die zahllosen kleinen Boutiquen und Esslokale.

Auch den Besuch von Crotone an der Ostküste geniessen wir. Schon dem griechischen Philosophen und Mathematiker Pythagoras gefiel der Ort: Er gründete hier vor rund 2500 Jahren eine Schule. Crotone hat seine Authentizität bewahrt. Statt nur am Strand zu liegen, lohnt sich ein Besuch des täglich stattfindenden Marktes. Kathedrale, Palazzi und ein Kastell prägen das Stadtbild. Und der Friedhof ist spektakulär.

Gaumenfreuden aus dem Meer und vom Land

Dass Kalabrien von Landwirtschaft und Fischerei geprägt ist, zeigt sich am Tisch: Man isst hier göttlich. Als Antipasti gibt es eingelegtes Gemüse, Wurst und Käse, den berühmten Provolone oder den Pecorino aus Schafmilch. Wer sich Nduja aufs Brot schmiert, darf sich nicht wundern, wenn es im Mund brennt: Die rote Mettwurst besteht zum grossen Teil aus Chili.

Scharfe Angelegenheit: der Peperoncino gehört zum Ortsbild. 

Der Peperoncino gehört in Kalabrien zum Ortsbild: Die Schoten, an Schnüren zum Trocknen aufgereiht, hängen an Marktständen und in Restaurants, an Häusern, auf Balkonen. Eine kalabrische Spezialität ist die Cipolla Rossa, die rote oder Tropeazwiebel. Sie hat einen eher süsslichen Geschmack und wird auch zu Konfitüre verarbeitet. Auch Pasta mit einer Sauce aus Cipolle Rosse steht auf vielen Speisekarten.

Zur Hauptspeise gönnen wir uns eine grosse Tranche Schwertfisch. Wenige Stunden zuvor ist er noch weit draussen im Meer geschwommen. Dass Fisch und Meeresfrüchte in der kalabrischen Küche eine Hauptrolle spielen, erstaunt angesichts der geografischen Lage nicht.

Zu einer guten Mahlzeit gehört ein guter Rotwein, zum Beispiel ein kräftiger, aromatischer Cirò. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts rissen immer mehr Bauern die Weinstöcke aus und pflanzten Oliven- und Zitrusbäume. Doch seit einiger Zeit erlebt der Weinbau eine Renaissance: Junge Winzerinnen und Winzer stellen inzwischen einige ausgezeichnete Tropfen her.

Die Küste Kalabriens bietet spektakuläre An- und Aussichten.

Als Dessert wird ein Tartufo-Eis serviert. Dieses heisst so, weil es wegen seiner Form einem Trüffel gleicht, besteht aber aus Nuss- und Schokoladenglace mit einem Kern aus Schokosauce und einer Hülle aus Kakaopulver. Da wir wieder einmal zu viel gegessen haben, muss am Schluss ein Vecchio Amaro del Capo her, ein Kräuterlikör.

Wandern im grössten Naturschutzgebiet

Der Pollino-Nationalpark, teils in Kalabrien, teils in der angrenzenden Basilicata gelegen, ist das grösste Schutzgebiet Italiens, grösser als der Kanton Zürich. Der Park ist teilweise von wilder Schönheit, mit einigen der höchsten Berge Süditaliens (allerdings kaum mehr als 2000 Meter hoch).

Allein auf der kalabrischen Seite gibt es 17 Wander- und Bikewege. Die archaische Landschaft mit Bächen und Flüssen, Tälern und Schluchten überrascht mit ihrer Vielfalt. Buchenwälder, uralte Exemplare der bosnischen Kiefer mit ihrem dichten Nadelkleid, Panzerföhren und Weisstannen, Distel und Wachholder wachsen hier. In den Felswänden nisten Adler. Im zerklüfteten Berggebiet der Timpa di San Lorenzo ganz im Norden Kalabriens sind Geier und Uhu heimisch. Wildschweine und den raren Apenninwolf wird man kaum zu Gesicht bekommen, Murmeltiere hingegen schon, und in den Gewässern Forellen und Salamander.

Die Reise wurde unterstützt von Enit, Italia.it

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