Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Klimakonferenz in Turin«Das haben wir in Dubai nicht geschafft»: G7 einigen sich auf Kohleausstieg bis 2035

1 / 2
Die G7-Ministerinnen und -Minister posieren während des Treffens in Venaria Reale bei Turin.
Mehr erreicht als die UNO im Dezember in Dubai: Die G7-Ministerinnen und -Minister in Venaria Reale bei Turin.
Die G7-Ministerinnen und -Minister posieren während des Treffens in Venaria Reale bei Turin.

Die Industrienationen der G7-Gruppe haben sich auf einen Kohleausstieg bis zum Jahr 2035 geeinigt – mit einem gewissen Spielraum. Die zuständigen Ministerinnen und Minister der sieben Staaten vereinbarten, «in der ersten Hälfte der 2030er Jahre oder innerhalb eines Zeitrahmens, der mit der Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius vereinbar ist, aus der Kohleverstromung auszusteigen», wie es am Dienstag in der Abschlusserklärung des zweitägigen Treffens in Turin heisst.

Zuvor hatte der britische Energiestaatssekretär Andrew Bowie die Einigung publik gemacht. «Ja, wir haben eine Übereinkunft, Kohle in der ersten Hälfte des 2030er-Jahre auslaufen zu lassen», sagte er dem Portal Class CNBC am Rande des G7-Ministertreffens im Palast von Venaria Reale am Stadtrand von Turin. «Das ist eine historische Übereinkunft, die wir beim COP 28 in Dubai im vorigen Jahr nicht erreichen konnten», fügte er hinzu.

Die G7-Ministerinnen und -Minister wollen am Dienstag eine Abschlusserklärung abgeben. Italien hat in diesem Jahr die G7-Präsidentschaft inne.

1 / 2
Protest gegen G7: Die Polizei und Klimaaktivistinnen und -aktivisten treffen in Turin aufeinander.
Protest gegen G7: Die Polizei und Klimaaktivistinnen und -aktivisten treffen in Turin aufeinander.
Protest gegen G7: Die Polizei und Klimaaktivistinnen und -aktivisten treffen in Turin aufeinander.

Am Rande des Treffens kam es am Montag zu Anti-G7-Protesten in Italiens viertgrösster Stadt. Demonstranten versuchten laut Nachrichtenagentur Ansa, zum Quartier der Teilnehmer vorzudringen, die Polizei hielt sie zunächst mit Schilden zurück und setzte danach auch Tränengas, Wasserwerfer und Knüppel ein. Aus den Reihen der Demonstranten seien Eier, Flaschen und Rauchkörper auf die Ordnungshüter geworfen worden.

«Historisch» – «zu spät»

Das deutsche Wirtschaftsministerium nannte die Einigung einen «Meilenstein zur Abkehr von den fossilen Energieträgern weltweit». Bereits am Montagabend hatten Gipfelteilnehmer eine entsprechende Übereinkunft gemeldet. Der britische Staatssekretär für Atomkraft und Erneuerbare Energien, Andrew Bowie, sprach von einer «historischen Einigung». Das Institut Climate Analytics kritisierte das anvisierte Ausstiegsdatum am Dienstag allerdings als «zu spät».

Ein verbindliches Ausstiegsdatum für die Kohleverstromung gilt Beobachtern als wichtiger Schritt für den globalen Klimaschutz. Unter den G7-Staaten spricht sich Frankreich für einen Ausstieg bereits im Jahr 2030 aus – während etwa Japan, das seinen Strombedarf zu einem Drittel aus Kohlekraft deckt, ein festes Ausstiegsdatum ablehnt. In Deutschland sieht die derzeitige Gesetzeslage einen Ausstieg bis 2038 vor.

Mit einem gewissen Spielraum: Die G7-Industrienationen haben sich auf einen Kohleausstieg bis 2035 geeinigt. Ein Kohlekraftwerk in der spanischen Region Galicien.

Die G7-Staaten stehen für 38 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und sind nach Zahlen aus dem Jahr 2021 für 21 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, die zum menschengemachten Klimawandel massgeblich beitragen. Zur G7-Gruppe wichtiger Industrieländer zählen die USA, Deutschland, Italien, Frankreich, Grossbritannien, Kanada und Japan. Italien hat derzeit den Vorsitz inne.

Was tun gegen Plastikverschmutzung?

Die G7-Ministerinnen und -Minister befassten sich in Turin auch mit dem heiklen Thema Umweltverschmutzung durch Plastik: In ihrer Abschlusserklärung teilten sie mit, dass sie «anstreben», die weltweite Produktion von Plastik zu reduzieren und gegebenenfalls einzuschränken.

«Wir verpflichten uns, während des gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen ehrgeizige Massnahmen zu ergreifen, um die Verschmutzung durch Kunststoffe zu beenden, und fordern die Weltgemeinschaft auf, dasselbe zu tun», heisst es in dem Dokument.

Im kanadischen Ottawa war in den vergangenen Tagen auf Fachebene über ein UNO-Plastikabkommen verhandelt worden. Bei der vierten Verhandlungsrunde dieser Art wurde erstmals über einen konkreten Entwurf verhandelt. Im November steht in Südkorea das vorerst letzte geplante Treffen an, bis dahin soll das Abkommen fertig ausgehandelt sein.

Newsletter

Bettmimpfeli

Erhalten Sie eine ausgewählte Geschichte, die Sie nicht verpassen dürfen.

DPA/AFP/oli