Wenn Models Schnitzel essen

An Ostern machten wir uns in Wien auf die Suche nach dem besten Schnitzel und versuchten es im Huth. Wir betraten das Lokal, um zu merken, dass es das falsche Huth war. In diesem Lokal gab es Pizza, doch die österreichische Gastwirtschaft war gleich um die Ecke. Beim Eintreten fiel uns die Blondine auf. Sie war auch nicht zu übersehen, denn erstens war sie hübsch, und zweitens stand sie über den Tisch gebeugt da, um eine gute Fotoperspektive von ihrem Schnitzel zu haben. Das dauerte einige Minuten und wir amüsierten uns sehr darüber. Foodporn kommt vor dem Essen.
Einige von uns taten es ihr nach, zumindest mit dem Bestellen des Schnitzels (18.90 Euro) und der Preiselbeersauce für 1.30 Euro. Ich selber hatte keine Lust, eine solche Riesenportion zu verdrücken, und entschied mich für eine Vorspeise und Hauptgang. Als Erstes gab es eine ganz tolle Ziegenkäseterrine mit Pistaziensauce und Randen (9.90 Euro). Als Hauptgang nahm ich ein kleines, solides Rindstatar (13.50 Euro).
Während wir mit der Vorspeise starteten, hatte der Nachbartisch schon gegessen. Ich konnte es nicht lassen, immer wieder rüberzuäugen, weil ich nicht fassen konnte, dass eine so dünne Frau ein solches Riesenschnitzel essen konnte. Ganz leer wurde den Teller nicht, aber auch bei ihrer Begleitung nicht, weil es wirklich gross war. Plötzlich ruhig bei den Damen, die sich über ihr Handy beugten und wohl bloggten.
Als sie sich verabschiedeten, konnte ich es nicht lassen und fragte nach, wer sie ist. Voilà:
Tatsächlich ist die Blondine eine eine bekannte Instagramerin mit 110’000 Followern, die meist Fotos von Mode oder Kosmetik (und sich selber) postet. Ihre Begleitung war die Tourismus-Madame der Stadt Wien. Sofort wurden wir Instagram-Kolleginnen, und ich muss zugeben, ich war beeindruckt: Innert 15 Minuten bekam sie für ihr Bild 2100 Likes.
Das Rezept für das Huth-Schnitzel:

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