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Denise Buser Basler Autorin ruft mutige Lyrikerinnen in Erinnerung

Denise Buser, Autorin und emeritierte Titularprofessorin für kantonales Staatsrecht an der Universität Basel.

An der Buchmesse in Leipzig, wo Denise Buser vor Publikum aus ihrem Werk «Dichten gegen das Vergessen» las, war buchstäblich zu spüren, wie viel Herzblut die Basler Autorin in die akribisch recherchierten Schicksale steckt. Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen verbergen sich hinter den Frauen aus mehreren Jahrhunderten, denen sich Buser widmet.

«Dichten gegen das Vergessen» wechselt in zwölf Texten jeweils zwischen alten Originalen und wertenden literarischen Einordnungen der Autorin hin und her, mal mit einem Unterton der Empörung, mal mit Trauer und Fassungslosigkeit, mal mit sachlichem Kontext. Leserinnen – und vor allem auch Lesern – sei wärmstens empfohlen, in die lyrischen Texte einer während Jahrhunderten von Männern geprägten Kultur einzutauchen.

Busers Werk zeigt auf, wie sich die zwölf Frauen in ihrer jeweiligen Zeit gegen Widerstände und kulturelle Realitäten durchsetzen wollten oder auch durchgesetzt haben. Ihre Lebensläufe erschüttern zwar, faszinieren aber ebenso. Der Titel «Dichten gegen das Vergessen» ist insofern irreführend, als die meisten der zwölf Autorinnen eigentlich bereits vergessen sind – und Buser sie mit ihren Recherchen in die Gegenwart zurückholt, indem sie in Erinnerung ruft, wie diese in ihrer Zeit gegen Widerstände angekämpft haben.

Das Buch hat selbstredend eine feministische Note, indem Buser aufzeigt, dass die Literaturgeschichte mit weit mehr Weiblichkeit erzählt werden könnte, als dies heute auf einem üblichen Bildungsweg geschieht. Die zur Autorin mutierte emeritierte Rechtsprofessorin holt Ungerechtigkeiten aus der Vergangenheit hervor, die sich geradeso gut auch heute abspielen könnten – etwa wenn sie die diskriminierte Sissacher Dichterin aus der Mitte des letzten Jahrhunderts erzählen lässt, die trotz aller Widerstände nie aufgehört hat weiterzuschreiben.

Nach Busers Auftritt in Leipzig war «Dichten gegen das Vergessen» am Schweizer Stand innert kürzester Zeit ausverkauft – ein Hinweis darauf, dass selbst Busers Verlag unterschätzt, welche Emotionen die wenig bekannte Lyrik und ihr aufgezeigter Kontext bei der Zuhörerschaft oder beim Lesepublikum auslösen.

Denise Buser: Dichten gegen das Vergessen. Zytglogge-Verlag, 2024. 206 Seiten, ca. 32 Franken.

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